Ein aufmerksamer Blick, neugierig aufgestellte Ohren und ein fröhlicher Charakter, mit seinem einmaligen Charme schleicht sich der Magyar Vizsla schnell in jedes Herz. Dennoch benötigt der Jagdhund eine konsequente Erziehung sowie eine artgerechte Auslastung. Bekommt er diese, so ist er für aktive Singles, Paare oder Familien ein toller Begleiter.
Geschichte des Magyar Vizsla
Magyar Vizsla bedeutet übersetzt „Ungarischer Vorstehhund“, der Name verrät also schon seine Herkunft. Bereits in der Antike wurden seine Vorfahren zur Jagd genutzt, besonders als Vorstehhund machte er sich dabei einen Namen.
Aufgrund seiner Beliebtheit bei Jägern und seinem vielfältigen Einsatzgebiet wurde der Vizsla schon seit dem 17. Jahrhundert gezielt gezüchtet. Um das Jahr 1880 verloren Jäger jedoch das Interesse an den Hunden und englische Jagdhunde rückten in den Vordergrund.
Erst ab dem Jahr 1920 wurde die Zucht des Vizslas wieder verstärkt. Die Rasse ist dabei seit 1936 offiziell vom FCI anerkannt. 1977 wurde dann in Deutschland der Verein Ungarischer Vorstehhunde gegründet.
FCI Klassifizierung
Der Magyar Vizsla gehört zur FCI Gruppe 7 „Vorstehhunde“.
Aussehen
Der mittelgroße Hund ist elegant und sportlich. Sein Fell ist dabei kurz und dicht und es fühlt sich eher hart an. Der Magyar Vizsla hat keine Unterwolle und ist am Bauch nur leicht behaart.
Seine Ohren sind groß und hängen herunter. Die Augen sind beim Welpen blau, danach werden sie dann gelb bis braun. Die Farbe ist immer semmelgelb, hierbei sind jedoch verschiedene Abstufungen erlaubt. Andere Farbtöne sind allerdings nicht zugelassen.
Charakter
Ein Magyar Vizsla ist lebhaft, agil und im Grundwesen stets freundlich.
Seine Intelligenz, seine Aufmerksamkeit sowie seine Zielstrebigkeit machen ihn dabei zum idealen Jagdhund. Er liebt Bewegung und das ganz große Abenteuer, ob jagdlich geführt, im Hundesport aktiv oder auf langen Wanderungen mit seinem Rudel, Langeweile darf bei ihm nicht aufkommen.
Zu Hause ist er anhänglich und sucht die Nähe zu seinen Menschen. Sein Revier verteidigt er dabei mit großer Wachsamkeit. Der aktive Jagdhund lernt sehr schnell. Seine hohe Sensibilität gehört im Training sowie im Alltag immer berücksichtigt.
Pflege und Erziehung
Der Pflegeaufwand ist beim Vizsla eher gering, es reicht das Fell rund einmal die Woche zu Bürsten. Ist der Jagdhund sehr verdreckt, so lässt sich der Schmutz oftmals leicht ausbürsten, ein Baden ist daher nur äußerst selten notwendig.
Dazu sollten die Ohren regelmäßig kontrolliert werden, denn in hängenden Ohren bilden sich leichter Entzündungen. Ist der Vizsla sehr aktiv, so werden die Krallen von alleine abgenutzt, ansonsten sollten sie in regelmäßigen Abständen mit einer Krallenschere gekürzt werden.
In Sachen Erziehung und Auslastung im Alltag ist der Vizsla eher anspruchsvoll. Er ist ein Arbeitshund, der Aufgaben und Herausforderungen benötigt, um ausgelastet und somit auch ausgeglichen zu sein. Dazu gehören viel Bewegung wie lange Spaziergänge, Wandern, Joggen oder Radfahren.
Darüber hinaus ist die geistige Auslastung extrem wichtig. Ob Fährtensuche, Rettungsarbeit, Mantrailing, Agility, Suchspiele oder Dummyarbeit, der Magyar Vizsla lässt sich für zahlreiche Aktivitäten begeistern.
Die Grunderziehung selbst lernt er schnell, unter anderem durch seine hohe Intelligenz und seine Arbeitsfreudigkeit. Der Besuch einer Hundeschule empfiehlt sich dennoch, nicht zuletzt auch für eine gute Sozialisierung. Konsequenz ist in der Erziehung ebenso wichtig.
Da der Vizsla sensibel ist, ist es wichtig, dass man ihn einfühlsam und ruhig trainiert. Aufgrund seiner niedrigen Reizschwelle reagiert er vor allem in der Natur schon auf kleinste Reize. Er sollte daher unbedingt auch lernen, zur Ruhe zu kommen.
Grundsätzlich ist er kein Anfängerhund, ein umfangreiches Know-how sowie Erfahrung im Bereich Hundehaltung und Hundeerziehung sind von großem Vorteil. Denn ist der Magyar Vizsla unterfordert, so kann dies schnell zu Verhaltensproblemen führen!
Andere Haustiere im Haushalt sind möglich, aber nur dann, wenn der Welpe von klein auf daran gewöhnt ist, sonst kann es durch seinen Jagdtrieb schwierig werden. Mit Kindern kommt er grundsätzlich zurecht, als angenehmer Familienhund eignet er sich allerdings nur, wenn er artgerecht gehalten und ausgelastet wird.
Entwicklung
Der Magyar Vizsla gehört zu den Spätentwicklern unter den Hunden, er ist oftmals erst mit drei oder gar vier Jahren erwachsen!
Futter
An das Futter stellt der Magyar Vizsla keine besonderen Anforderungen. Wird er jedoch jagdlich genutzt, betreibt er professionellen Hundesport oder ist er als Rettungshund tätig, so sollte die Fütterung und die Futtermenge genauestens darauf abgestimmt werden.
Wichtig ist es außerdem, dass sich der Magyar Vizsla nach dem Fressen ausruhen kann, so wird das Risiko einer Magendrehung minimiert. Übergewicht sollte selbstverständlich vermieden werden.
Besonderheiten in der Zucht
Es gibt seltene Zuchtlinien, bei denen das Fell etwas länger und rauhaarig ist. Die drahthaarige Variante ist erst seit 1956 vom FCI anerkannt. Ansonsten gibt es beim Magyar Vizsla Arbeits- und Begleithundlinien.
Weitere interessante Infos
Der Magyar Vizsla ist ein vielseitig einsetzbarer Jagdhund. Sein Schwerpunkt liegt zwar auf dem Vorstehen, jedoch hat er auch einen ausgesprochen guten Spürsinn sowie ein exzellentes Apportierverhalten und er kann eine Schwimmspur exakt verfolgen. Dabei bereiten ihm weder schlechtes Wetter noch schwieriges Gelände ein Problem.