Kurzvorstellung
Stolz, elegant und voller Energie – der Dobermann ist eine besondere Hunderasse, die zu den intelligentesten weltweit gehört. Artgerecht ausgelastet ist er ein zuverlässiger Begleiter, der auf sein Rudel immer ein wachsames Auge haben wird.
Eine konkrete Aufgabe oder ein regelmäßig ausgeübter Hundesport sind Voraussetzung, um dem Dobermann ein zufriedenes Leben zu ermöglichen.
Geschichte
Es handelt sich um eine gezielt gezüchtete Hunderasse mit Ursprung in Deutschland, genauer gesagt in Thüringen in der Stadt Apolda. Friedrich Louis Dobermann – nach welchem der Hund benannt ist – begann Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Zucht und hatte zum Ziel, einen scharfen Wach- und Schutzhund zu züchten.
Die verpaarten Rassen, lassen sich nicht mehr hundertprozentig sagen. Ziemlich sicher ist aber, dass Pinscher, Schäferhund, der damals verbreitete Metzgerhund sowie Jagdhunderassen bei den Ursprüngen dabei sind.
1895 wurde der Dobermann in Deutschland als Hunderasse anerkannt, 1955 folgte dann die Anerkennung durch den FCI.
FCI Klassifizierung
Der Dobermann gehört zur FCI Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde.
Aussehen
Der Dobermann ist mittelgroß bis groß, sportlich und muskulös. Dabei ist er in seinen Bewegungen trotzdem wendig und drahtig. Er hat einen auffallend eleganten Gang. Sein Haar ist kurz, eher hart, dicht und gleichmäßig über den ganzen Körper verteilt.
Unterwolle ist bei ihm keine vorhanden. Den Dobermann gibt es in zwei zugelassenen Farbvarianten. Zum einen in Schwarz und zum anderen in Braun mit einem rostroten und scharf abgegrenzten, sauberen Brand.
Er hat außerdem eine auffallend lange Rute sowie Schlappohren.
Charakter
Er hat Kraft, punktet mit seiner Schnelligkeit, ist sehr intelligent, aufmerksam, selbstbewusst und mutig. Dazu ist er überdurchschnittlich Lern- und arbeitsfreudig, er braucht in seinem Leben deshalb unbedingt eine Aufgabe, um vollständig ausgelastet und glücklich zu sein.
Auch wenn man es den stolzen Hunden oft nicht ansieht, so sind Dobermänner häufig sehr sensibel. Stammen sie aus einer guten Zucht, so sind sie wesensfeste und verlässliche Partner.
Der Dobermann ist aktiv und mag Bewegung. Grundsätzlich ist er freundlich und friedlich, hat aber eine niedrige bis mittlere Reizschwelle. Dies sollte vor allem bei Familien mit Kindern berücksichtigt werden. Grundsätzlich ist er zwar kinderlieb, aber er sollte dennoch nie mit Kindern alleine gelassen werden.
Fremden gegenüber ist er sehr misstrauisch, dazu hat er einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.
Wie er auf andere Hunde oder andere Haustiere wie Katzen reagiert, ist sehr individuell. Im besten Fall wird er von Welpenalter an gut sozialisiert und lernt den vernünftigen Umgang mit anderen Hunden.
Aufgrund seiner sehr anspruchsvollen Charaktereigenschaften ist der Dobermann nicht für Anfänger zu empfehlen.
Pflege und Erziehung
Er gehört definitiv zu den pflegeleichten Rassen. Dank seines kurzen Fells reicht es aus, ihn einmal die Woche zu bürsten. Schmutz und Schlamm lassen sich leicht entfernen.
Da er aber keine Unterwolle besitzt, kann es im Winter zu Erkältungen oder Unterkühlungen kommen, hier kann es sinnvoll sein, dem Dobermann einen Mantel anzuziehen. Auch auf eine Zwingerhaltung sollte man aus diesem Grund verzichten. Ansonsten sollten nur die Krallen bei Bedarf gekürzt werden.
Wenn es um die Erziehung geht, so braucht der Dobermann einen souveränen, sicheren Menschen, der konsequent ist. Hundeerfahrung und das nötige Grundwissen zur Hundeerziehung sollten vorhanden sein. Ebenso ist der Besuch einer Hundeschule wichtig, um seine Entwicklung von Anfang an in die gewünschte Richtung zu lenken.
Dobermann als Arbeitshund
Der Dobermann wird häufig aufgrund seiner Intelligenz und seiner Stärke als Diensthund bei Polizei, Zoll oder der Armee genutzt, er kann aber auch als Rettungs- oder Blindenführhund geführt werden.
Im Alltag benötigt er ausreichend Bewegung, das kann von langen Spaziergängen über Joggen und Radtouren bis hin zum Hundesport alles sein. Ebenso wichtig ist die geistige Auslastung. Er ist äußerst intelligent und arbeitet gerne. Wird er für keine Arbeit benötigt, so sollte er im Hundesport aktiv sein.
geistige Auslastung
Der Alltag mit Dobermann ist daher relativ zeitintensiv. Wird er nicht ausreichend ausgelastet, so kann dies schnell zu unerwünschten Verhaltensstörungen führen!
Der Dobermann ist zusätzlich ein Sichtjäger und kann einen Jagdtrieb haben, dieser geht dann oftmals so weit, dass er bereit ist, das Wild zu töten.
Mit der richtigen Erziehung und einem verantwortungsbewussten Umgang kann der Dobermann als Familienhund gehalten werden. Es empfiehlt sich, auf eine seriöse Zucht zu achten, im Idealfall haben beide Elterntiere einen Wesenstest vorzuweisen.
Futter
Grundsätzlich sind Dobermänner in der Fütterung nicht anspruchsvoll. Es ist nicht bekannt, dass sie häufig unter Allergien oder Unverträglichkeiten leiden. Sollten jedoch Symptome wie immer wieder auftretender Durchfall, extremer Juckreiz oder Ausschlag auftreten, so sollte man einen Tierarzt aufsuchen und sich über eine mögliche Futterumstellung Gedanken machen.
Bei Hunden im Wachstum sollte vor allem darauf geachtet werden, dass sie ihr Futter auf große Hunderassen ausgelegt ist, damit die Nährstoffversorgung sichergestellt ist. Um die Gesundheit des Dobermanns nicht zu belasten, sollte man vermeiden, dass er zu dick wird.
Besonderheiten in der Zucht
Durch Versäumnisse in der Zucht gibt es beim Dobermann überdurchschnittlich viele Fälle der Herzkrankheit DCM. Diese endet tödlich, daher kann unter anderem ein plötzliches Herzversagen auftreten. Aufgrund der erblichen Herzkrankheit werden Dobermänner im Schnitt nur noch sieben Jahre alt.
Weitere häufig auftretende Erbkrankheiten sind das Wobbler-Syndrom, bei dem Schädigungen im Rückenmark der Halswirbelsäule vorliegen, sowie das kongenitale Vestibularsyndrom, welches eine Erkrankung des Innenohrs auslöst und zu Gleichgewichtsstörungen und Taubheit führen kann.
Bei der Auswahl eines geeigneten Züchters sollte also unbedingt darauf geachtet werden, dass die Elterntiere frei von Erbkrankheiten sind.
Weitere interessante Infos
Lange Zeit wurden die Ohren des Dobermanns und teilweise sogar die Rute kupiert, so wollte man ihm ein noch schärferes und markanteres Aussehen verleihen. Mittlerweile ist das Kupieren, sprich also das Verkürzen der Ohren und des Schwanzes in Deutschland jedoch verboten und gilt als Tierquälerei. Auch der FCI hat den Rassestandard entsprechend abgeändert.
Dobermannhaltung in Brandenburg
In Brandenburg gilt der Dobermann als Listenhund, die Haltung ist hier nur unter bestimmten Auflagen möglich.