Kurzvorstellung
Den Border Collie zeichnet eine hohe Arbeitsbereitschaft und ein hoher Lernwille aus, dazu ist er wachsam und reagiert auf Reize jeglicher Art sehr sensibel. Er ist eine besondere Hunderasse, die in ihrer Arbeit als Hütehund aufblüht und eine unglaubliche Leistung zeigt.
Doch im Alltag kann der Hütetrieb schnell zum Problem werden. Richtig ausgelastet ist er jedoch ein treuer Begleiter, der vor allem aktiven Menschen Freude bereitet.
Geschichte
Um 1870 gab es im Grenzgebiet um England und Schottland Wettbewerbe für Hütehunde. Um einen optimalen Hund für die Teilnahme zu haben, entstand die Zucht des Border Collies. Hierbei stand nicht das Aussehen im Vordergrund, sondern die Hunde sollten clever sein und ein Talent für das Hüten besitzen.
Nach Deutschland kam die Rasse erst in den 1970er Jahren. Der Name lässt sich auf das Grenzgebiet zurückführen.
FCI Klassifizierung
Der Border Collie gehört zur FCI Gruppe 1 „Hüte- und Treibhunde“.
Aussehen
Er ist mittelgroß, muskulös und beweglich. Das Fell ist entweder stockhaarig oder mittellang, in jedem Fall ist aber eine dichte Unterwolle vorhanden, das Deckhaar ist ebenfalls wetterfest.
Den Border Collie gibt es in zahlreichen Farbvarianten, die Farbe Weiß ist dabei aber nie vorherrschend.
Die Augen sind braun oder blau und der Blick ist wach und aufmerksam.
Die Ohren des Boder Collies sind mittelgroß, stehen aufrecht und sind nach vorne gekippt.
Die Rute ist lang und behaart und die Schnauze ist mittellang.
Charakter
Der Border Collie ist besonders intelligent, temperamentvoll und aufmerksam. Er ist aktiv, liebt Wasser und arbeitet sowohl mit dem Menschen zusammen als auch selbstständig.
Er lernt sehr schnell, dabei machen ihm auch schwierige Aufgaben kein Problem. Dank seines Fells ist er wetterfest und robust. Doch der im Grundwesen freundliche und anhängliche Hund ist auch sehr sensibel. So merkt er sich markante Erfahrungen über einen langen Zeitraum.
Des Weiteren zeichnet ihn ein ausgeprägter Hütetrieb aus. Ist der Border Collie nicht artgerecht ausgelastet, so kann vor allem dieser zu ernsthaften Problemen führen.
Arbeitshund
Der Border Collie ist nicht nur als Hütehund beliebt, auch als Rettungshund kann er in Katastrophengebieten zum Einsatz kommen. Ebenso ist er als Blinden- oder Diabetikerhund geeignet.
Pflege und Erziehung
Regelmäßiges Bürsten ist unbedingt notwendig. Hier sollte man das Fell auch auf Verfilzungen überprüfen und eventuelle Knoten entfernen.
War der Border Collie im Matsch oder im Dickicht unterwegs, so sollte man ihn anschließend mit lauwarmem Wasser reinigen und Augen, Ohren und Pfoten kontrollieren sowie säubern. Ansonsten müssen eventuell die Krallen geschnitten werden.
Lange Zeit wurde er nur zum Arbeiten eingesetzt, aber immer öfter findet der Border Collie auch seinen Platz als Familienhund. Dafür ist er allerdings nur bedingt geeignet, da er einen sehr hohen Arbeitseifer besitzt und nur schwer zur Ruhe kommt.
Anfängerhund
Als Anfängerhund ist der Border Collie aufgrund der notwendigen konsequenten Erziehung und der benötigten Auslastung keinesfalls zu empfehlen!
Der Border Collie benötigt eine konsequente Erziehung, die dennoch sanft und mit positiver Verstärkung ist. Die Gewöhnung an die Umwelt steht bei der Erziehung oftmals im Mittelpunkt, denn er reagiert sehr sensibel auf verschiedenste optische und akustische Reize. Daher muss der Border Collie von klein auf lernen, zur Ruhe zu kommen.
Grundsätzlich braucht er eine umfangreiche Beschäftigung, sowohl sportlich als auch geistig. Dennoch sollte immer darauf geachtet werden, den Hund nicht zu überfordern. Die Kunst ist es, eine Balance zwischen dem aktiv sein und dem Ausruhen zu finden.
Beschäftigung
Um dem Borde Collie eine Alternative zum Hüten zu bieten, empfiehlt sich die Ausübung einer Hundesportart wie Agility oder Dogdancing.
Der Border Collie sollte nur zu Menschen mit Hundeerfahrung, die bereit sind, sich täglich ausgiebig mit dem aktiven und sensiblen Hund zu beschäftigen. Außerdem ist ein Haus mit Garten zur Haltung besser geeignet als eine kleine Stadtwohnung.
Achtung Unausgelastet!!!
Ist der Border Collie nicht ausgelastet, kann es zu ernsten Problemen führen, beispielsweise versucht er dann, Menschen oder gar Kinder zusammen zu treiben und zu hüten. Dies kann sogar richtig gefährlich werden, denn das Handlungsmuster, welches der Border Collie zeigt, lässt sich auf wölfisches Jagdverhalten zurückführen.
Bei einer falschen Erziehung sind Aggressivität, Zerstörungswut oder auch ständiges Kläffen möglich.
Futter
Border Collies sind in der Regel sehr aktiv, entsprechend brauchen sie ausreichend Energie und alle wichtigen Nährstoffe.
Besonders wenn sie als Hütehund im Einsatz sind, sollte auf ein spezielles Futter mit hohem Energiegehalt zurückgegriffen werden.
Eventuell können auch Unverträglichkeiten oder Allergien auftreten, diese müssen bei der Auswahl der Fütterungsart berücksichtigt werden.
Besonderheiten in der Zucht
Es empfiehlt sich, auf Merle-Hunde zu verzichten. Diese Farbgebung ist ein Gendefekt und kann Krankheiten wie Taubheit mit sich bringen. Möchte man unbedingt einen Merle-Hund, so sollte man darauf achten, dass dazu keine Merle-Hunde gekreuzt wurden.
Der Border Collie hat dazu mittlerweile leider auch einige Erbkrankheiten vorzuweisen, wie Augenkrankheiten und Epilepsie.
Im Zuchtbereich gibt es darüber hinaus nicht mehr nur Arbeitshunde, sondern auch Showhunde. Diese wurden speziell als Familienhund gezüchtet, hierbei steht auch das Aussehen im Vordergrund.
Weitere interessante Infos
Der Border Collie arbeitet auf höchstem Niveau, egal ob als Hütehund oder im Hundesport. Daher ist er auch auf Wettbewerben oftmals auf den Spitzenrängen zu finden.