Beagle sind in ihrem Ursprung Jagdhunde, die es als Aufgabe hatten, ihren Besitzer auf der Jagd zu unterstützen. Als ehemalige Arbeitshunde sind sie auch heute noch schnell, ausdauernd und intelligent. Der bunte Jagdhund muss zwar nicht mehr zur Jagd genutzt werden, dafür benötigt er im Alltag aber eine andere artgerechte Auslastung, um auch als Familienhund richtig glücklich und gesund zu sein.

Sportliche Alternativen zum jagdlichen Interesse

Der Beagle wird zwar hauptsächlich als Familienhund gehalten, dennoch ist das Jagdinteresse bei vielen Hunden immer noch sehr stark ausgeprägt. Sportliche Alternativen zum Jagen ermöglichen es dennoch, einen jagdlich ambitionierten Hund artgerecht und mit Spaß auszulasten.

jagdhund_beagle_im_wald

Mantrailing

Beagle haben vor allem sehr gute Nasen, welche sie auch unglaublich gerne einsetzen. Daher kann eine Aktivität, bei der der Hund seine Nase benutzen muss, eine tolle Beschäftigung sein. Hier bietet sich beispielsweise Mantrailing an. Bei dieser Aktivität hat der Hund die Aufgabe, einen Menschen zu finden, der zuvor einen bestimmten Weg zu seinem Versteck gelaufen ist.

beagle_mantrailing_training

Der Hund verfolgt den Weg nun anhand von Geruchspartikeln des Menschen. Dabei lernt er auch, zwischen alten und neuen Geruchsspuren zu unterscheiden. Mantrailing kann als Hobby beispielsweise in einer Hundeschule ausgeübt werden oder professionell in einer Rettungshundestaffel.

Fährtenarbeit

Für die Auslastung der Nase eignet sich neben Mantrailing auch die Fährtenarbeit. Diese ähnelt in ihren Abläufen sogar dem Jagdtraining. Hier wird eine Fährte gelegt, welcher der Hund folgen muss. Diese kann aus Leckerlis bestehen, aus Gegenständen, welche angezeigt werden müssen oder für Fortgeschrittene sogar aus Tierspuren.

beagle_fahrtensuche

Apportieren

Jagdhunde können aber auch zum Apportieren genutzt werden. Eine sportliche Alternative ist hier das Dummytraining. Dabei lernt der Beagle einen Dummy zu apportieren beziehungsweise diesen auf Kommando zu suchen. Je nach Trainingsstand des Hundes gibt es im Dummytraining unterschiedliche Schwierigkeitsgrade.

beagle_beim_apportieren

Impulskontrolle

Eine weitere tolle Trainingsmöglichkeit für den bunten Jagdhund ist die Impulskontrolle. Hier lernt er, sich zu kontrollieren und nicht sofort auf jeden Reiz zu reagieren. Bei der Impulskontrolle gibt es verschiedene Übungen. Beispielsweise wird ein Ball geworfen und der Beagle darf erst auf Erlaubnis hinter ihm her rennen und ihn holen. Oder man legt ein Leckerli auf den Boden, welches er erst nach Freigabe nehmen darf. Die Impulskontrolle ist dabei nicht nur eine ideale Auslastung, sondern sie erleichtert auch viele Situationen im Alltag.

Den Beagle geistig auslasten

Auch ohne Jagdtrieb benötigt der Beagle eine artgerechte geistige Auslastung. Neben Aktivitäten in der Hundeschule gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten, wie man den aufgeweckten Hund zu Hause beschäftigen kann:

Clickertraining

Hier wird der Hund zuerst auf das Klickgeräusch konditioniert. Sitzt dieses, so soll der Hund über freies Formen selbstständig Aufgaben lösen. Über das Klicken wird er dabei für jedes erwünschte Verhalten bestätigt. Nach dem Klick erfolgt direkt die Belohnung über ein Leckerli.

Tricks lernen

Tricks zu lernen ist nicht nur eine wunderbare Möglichkeit, den Beagle geistig auszulasten, es macht auch unglaublich viel Spaß, und zwar für Mensch und Hund. Ob Pfote geben, sich tot stellen oder Gegenstände vom Boden aufheben – es gibt unglaublich viele Tricks, welche man dem kleinen Jagdhund beibringen kann. Gearbeitet wird dabei immer mit leckerer Belohnung, so bleibt der Hund motiviert und hat Spaß an dem gemeinsamen Training.

Schnüffelteppich

Ob an grauen Regentagen, wenn man mal nicht so viel Zeit hat, um mit dem Beagle nach draußen zu gehen oder auch einfach zur Belohnung, der Schnüffelteppich ist ein toller Zeitvertreib, der den quirligen Jagdhund bestens auslastet. Wie es funktioniert? Im Schnüffelteppich werden Leckerlis versteckt, welche der Hund finden muss. Dabei wird vor allem die Nase beansprucht, was nicht nur müde macht, sondern den Beagle in stressigen Situationen sogar beruhigen kann.

Suchspiele

Eine weitere Möglichkeit, um den Beagle geistig auszulasten und seine Nase mit einzubeziehen, sind kleine Suchspiele. Diese können sowohl in der Wohnung, im Garten oder auf Spaziergängen durchgeführt werden. Dabei wirft man beispielsweise eine Handvoll Leckerlis in höheres Gras und lässt den Vierbeiner diese suchen. Oder man versteckt in der Wohnung an verschiedene Stellen Leckerlis, welche der Hund einsammeln soll.

such_schnueffelspiel_hund_beagle

Koordinationsübungen

Slalom-Laufen, eine Acht durch die Beine laufen, über kleine Hürden steigen oder springen, Koordinationsübungen lasten den Beagle geistig aus und bei Übungen mit Bewegung sind die meisten Hunde mit Spaß dabei. Die Koordinationsübungen können dabei sowohl in der Wohnung als auch unterwegs auf dem Spaziergang durchgeführt werden.

So wird der Beagle körperlich gefordert und gefördert

Neben geistiger Auslastung sollte auch die Bewegung im Leben des quirligen Jagdhundes nicht zu kurz kommen. Hier geht es vor allem darum, dass er sich regelmäßig bewegen darf. Ideal ist es, wenn der Beagle zwei- bis dreimal am Tag nach draußen darf, um dort mit seiner Familie spannende Spaziergänge zu unternehmen oder andere gemeinsame sportliche Aktivitäten auszuprobieren. Rund eineinhalb bis zwei Stunden Bewegung sollten es am Tag im Durchschnitt sein.

Neben ausgedehnten Spaziergängen lässt sich der kleine Jagdhund auch für Wanderungen begeistern. Je nach Alter kann der Beagle darüber hinaus mit zum Joggen genommen werden.

Joggen mit dem Beagle

Achtung: Der Beagle muss dazu unbedingt ausgewachsen sein, um Schäden an den Knochen oder Gelenken zu vermeiden!

Für Bewegung sorgt ebenso ein aktiver Hundesport wie beispielsweise Agility. Wer einen Garten hat, kann den Beagle natürlich auch dort immer mal rennen lassen, mit ihm Spielen oder kleine Aufgaben erledigen lassen, bei denen er sich austoben kann. Der Garten ist jedoch kein Ersatz für regelmäßige Spaziergänge!

beagle_beim_agility_training

Die richtige Balance finden

Damit der Beagle im Alltag ausgeglichen und zufrieden ist, ist es wichtig, Körper und Geist regelmäßig artgerecht auszulasten. So verringert man auch die Gefahr, dass der Beagle seine Energie anderweitig loswerden will, beispielsweise indem er Möbel oder Pflanzen anknabbert oder sonstigen Unfug anstellt.

Darüber hinaus fördern gemeinsame Aktivitäten die Bindung zwischen Mensch und Hund. Eine regelmäßige Bewegung ist außerdem für das Gewicht und somit die Gesundheit des Beagles von großer Bedeutung.

Es ist allerdings auch wichtig, den Beagle nicht zu überfordern. Die Aktivitäten, welche man mit dem bunten Jagdhund unternimmt, sollten immer auf das Alter angepasst werden. Dabei sollten regelmäßige Pausen eingeplant werden, in denen sich der Hund erholen kann. Vor allem junge Hunde müssen lernen, zur Ruhe zu kommen und nicht durchgehend Beschäftigung zu bekommen.

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