Beagle fressen gerne und zwar meist alles und immer. Das kann leider schnell gefährlich werden, denn gerade, wenn man mit dem Hund unterwegs ist, weiß man nicht immer, was sich auf dem Boden befindet. Die Rede ist hier vor allem von Giftködern. Wir zeigen euch im Folgenden, warum ein Anti-Giftköder-Training wichtig ist, welche Übungsmöglichkeiten es gibt und wie man im Falle des Falles am besten reagiert.
Warum ist ein Anti-Giftköder-Training wichtig?
Da Beagle gefühlt immer hungrig sind und die Nase beim Spaziergang meist auf dem Boden ist, finden sie Essensreste oder andere Dinge, welche nicht für sie geeignet sind, in der Regel vor uns. Gerade bei Giftködern besteht Lebensgefahr, aber auch andere Dinge oder Lebensmittel können für den Hund beim Verschlucken gefährlich werden.
Arten von Giftködern
Neben dem Giftköder, welcher oftmals mit Rattengift versetzt ist und somit zu tödlichen inneren Blutungen führt werden oftmals auch Rasiermesser, Nägel, Angelhaken oder gar Scherben im Futter versteckt welche beim Fressen zu schweren Verletzungen führen!
Mit bestimmten Trainings kann die Gefahr des unerwünschten Fressens minimiert werden, was auch in anderen Alltagssituationen hilfreich und sinnvoll sein kann. Denn schließlich soll auch die nächste Geburtstagstorte auf dem Esstisch vom Beagle unberührt bleiben.
Die Trainingsmöglichkeiten
Um zu verhindern, dass der Beagle Dinge unerwünscht vom Boden aufnimmt, gibt es drei verschiedene Möglichkeiten:
Training 1 – Essen nur mit Erlaubnis nehmen
Bei dieser Variante wird trainiert, dass der Beagle Essen jeglicher Art nur mit Erlaubnis nehmen darf. Dazu legt man ein Leckerli in die Hand, hält die Hand dem Hund hin und sagt „Warte“. Versucht der Hund das Leckerli ohne Erlaubnis zu nehmen, so schließt man die Hand. Wenn der Hund geduldig wartet, dann gibt man das Leckerli mit „OK“ oder „Nimm’s dir“ frei.
Wenn das gut klappt, wird der Schwierigkeitsgrad gesteigert. Nun wird das Leckerli zum Beispiel auf den Boden gelegt, später dann auf den Boden geworfen und das Ganze wird an verschiedenen Orten geübt.
Training 2 – Das Kommando „Aus“
Mit dem Kommando „Aus“ bringt man dem Beagle bei etwas, was er bereits im Maul hat, wieder herzugeben. Das Training beginnt man damit, dass man dem Hund ein Spielzeug anbietet, welches er ins Maul nehmen soll. Man selbst hält es aber weiterhin am anderen Ende fest. Dann nutzt man das Kommando „Aus“ und lockt zu Beginn den Hund mit einem Leckerli vom Spielzeug weg.
Nach kurzer Zeit wird er sich bei Nutzung des Kommandos automatisch dem Leckerli zuwenden. Auch hier wird nach und nach der Schwierigkeitsgrad gesteigert, nach einem Kuscheltier übt man das Ganze mit einer Kaustange und so weiter. Das Kommando „Aus“ sollte dabei auch an verschiedenen Orten und in verschiedenen Situationen trainiert werden.
Training 3 – Maulkorbtraining
Ein Maulkorb kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn der Beagle die Kommandos „Nimm’s dir“ oder „Aus“ noch nicht zuverlässig beherrscht. Wichtig ist dabei, dem Hund den Maulkorb so schmackhaft wie möglich zu machen. Daher sollte der Beagle schrittweise an ihn gewöhnt werden, möglichst mit viel positiver Belohnung und Bestärkung. So kann der Beagle beim Gassi gehen nichts Unerwünschtes vom Weg nehmen.
Auch wenn die Kommandos irgendwann sitzen, so kann es Situationen geben – zum Beispiel, wenn der Hund sehr gestresst ist oder besonders viel Essenreste auf dem Boden liegen – in denen ein Maulkorb sinnvoll sein kann.
TIPP:
Bei allen Trainings sollte der Beagle hochwertig belohnt werden. Es muss sich für ihn lohnen, mit uns zusammenzuarbeiten!
Was tun, wenn der Beagle vermutlich einen Giftköder gefressen hat?
Falls der Beagle den Giftköder noch im Maul hat, so kann man den Hund mit dem Kommando „Aus“ dazu animieren, ihn loszulassen. Ansonsten sofort zum Tierarzt fahren, auch wenn man nur einen vagen Verdacht hat!
Bei Giftködern zählt Schnelligkeit, daher sollte man in solchen Fällen immer auf Nummer sichergehen. Eventuell kann man sich während der Fahrt schon telefonisch beim Tierarzt anmelden, so weiß die Praxis direkt Bescheid, dass gleich ein Notfall eintrifft.
Wichtig:
Die Reste des Giftköders sollten mit zum Tierarzt genommen werden, so kann dieser oft schneller die richtige Behandlungsmethode anwenden.
Woran erkennt man das ein Hund einen Giftköder gefressen hat?
Oftmals bekommt man leider gar nicht mit, dass der Beagle etwas Unerwünschtes gefressen hat. Je nach Gift und auch zu sich genommener Menge treten die Symptome zu unterschiedlichen Zeiten auf. Manche machen sich sofort bemerkbar, andere erst nach Stunden oder sogar erst nach Tagen.
Symptome von Giftködern
Symptome von Giftködern sind zum Beispiel Zittern, Kreislaufprobleme, starkes Speicheln, Erbrechen, extreme Unruhe, Apathie, Würgen, Durchfall, Blut im Kot, im Urin oder beim Erbrechen sowie Atemnot.
Gibt es eine Art „Erste Hilfe“ bis man beim Tierarzt ist?
Man sollte ruhig bleiben und dem Beagle Stabilität bieten. Wenn es einem Hund nicht gut geht, so braucht er einen starken Partner an seiner Seite.
Sollte er bewusstlos sein, so legt man ihn in die stabile Seitenlage, damit Erbrochenes oder auch Speichel aus dem Maul laufen können. Das Erbrechen sollte jedoch keinesfalls erzwungen werden! Ansonsten gilt: Möglichst schnell zum Tierarzt fahren.
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